unser statement

Es ist uns alles andere als leicht gefallen!

Liebe Dreiländergiro-Familie,

wenn Du auf dieses Statement stößt, bist Du wahrscheinlich schon darüber informiert, dass der Dreiländergiro 2021 nicht vor Ort stattfinden kann. Diese Entscheidung hat auch uns unglaublich mitgenommen und auch wir sind enttäuscht, dass der Dreiländergiro nicht stattfinden kann. Wir sind aber schon dabei, unseren Optimismus und Tatendrang wieder zu aktivieren und hoffen, dass wir alle schon bald wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken können. Bis wir alle so weit sind wird noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin möchten wir es Dir zumindest, mit einem ausführlichen Statement, erleichtern, unsere Entscheidung nachzuvollziehen.

Auch wenn die Absage des Dreiländergiro emotional sehr schwierig war, lag die Entscheidung objektiv und rational betrachtet sehr klar auf der Hand. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen weder optimistische Prognosen, noch verlässliche Indikatoren vor, dass wir den Dreiländergiro im Juni durchführen dürfen. Noch viel unklarer ist, wer, unter welchen Bedingungen bei uns teilnehmen darf.

Das Paradoxe an dieser schwierigen Lage ist, dass genau unsere größten Stärken zu unserem größten Verhängnis werden. Der Dreiländergiro ist vor allem durch sein großartiges Teilnehmerfeld und das einzigartige Drei-Länder-Erlebnis bekannt. Unser Teilnehmerfeld ist nicht nur großartig – es ist auch sehr international. 89% der TeilnehmerInnen kommen nicht aus Österreich und reisen aus 39 Nationen zu uns an. Du kannst dir vorstellen, dass die Einreisebestimmungen in jedem Land unterschiedlich sind und es unmöglich für uns ist, diese abzuschätzen. Einer unserer größten Kernwerte ist es, niemanden aufgrund der Herkunft von der Teilnahme am Dreiländergiro auszuschließen. Stell Dir vor, der Dreiländergiro findet statt, aber genau Du darfst nicht teilnehmen, weil Dein Wohnort in einem Risikogebiet liegt. Das wäre nicht nur für Dich, sondern auch für uns, ein absolutes No-Go.

Auf das Problem der Internationalität stoßen wir auch im Genehmigungsprozess. Die drei Länder haben allesamt unterschiedliche Einreisebestimmungen und unterschiedliche Covid-Maßnahmen. Selbst wenn es in absehbarer Zeit möglich wäre, die Veranstaltungs-Bewilligungen mit den zugehörigen Einschränkungen zu erhalten, stellt es uns vor eine riesige Aufgabe die jeweiligen Vorschriften in Einklang miteinander zu bringen. Es ist sehr unrealistisch, dass Österreich einem Massenstart mit 3000 Teilnehmenden zustimmt. Die massive Ausdehnung des Starterfeldes verändert allerdings die Gesamtlänge der Veranstaltung. Das wiederum hätte Einfluss auf die Sicherheitsvorkehrungen und die Teilsperren in den drei Ländern und betrifft die gesamten Einsatzkräfte aller drei Länder unmittelbar. Diese würden all diesen Änderungen wohl nur ungern zustimmen und nicht unwahrscheinlich mit Gegenmaßnahmen kontern. Diese wiederum müssten mit Österreich abgesprochen werden usw . Dieses Beispiel illustriert die Komplexität der Drei-Länder-Thematik, mit denen wir es in Zeiten einer Pandemie zu tun haben.

Für all diese Szenarien haben wir Konzepte und Krisenpläne entwickelt. Wir können dir versichern, dass wir mehr als bereit wären, den Planungs- und Organisationsaufwand auf uns zu nehmen. Was uns allerdings zur Absage geführt hat, war die extreme Unsicherheit, die damit verbunden ist. Wenn wir jetzt alles auf eine Karte setzen und die Durchführung in Gang bringen, bedeutet das konkret, dass wir viel Geld ausgeben. Nicht irgendein Geld, sondern Dein Geld. Kann die Veranstaltung dann nicht stattfinden, wären wir nicht in der Lage Dir Dein Geld zurückzuerstatten. Das kommt für uns nicht in Frage. Mit Deiner Anmeldung hast Du uns auch Dein Vertrauen geschenkt. Ein Vertrauen darauf, dass wir verantwortungsvoll mit Deinem Startgeld umgehen und Dir ein unvergessliches Erlebnis bieten werden. Dafür sind wir Euch jedes Jahr unendlich dankbar und werden dieses Vertrauen daher keinesfalls missbrauchen. Zudem würden wir das weitere Bestehen des Dreiländergiro gefährden und damit auch das große Versprechen brechen, das wir vor 3 Jahren dem damaligen Organisations-Komitee gegeben haben.

Warum haben wir uns dann nicht einfach dazu entschieden, den Termin für den Dreiländergiro 2021 nach hinten zu verlegen? Glaub uns – auch diese Überlegung stand ganz groß im Raum und wurde von uns auf und niedergewälzt. Am Ende sind wir an denselben Punkten gelandet – Verantwortung und Unsicherheit. Setzen wir den Ersatztermin zu früh an, bleibt das Risiko der Covid-Einschränkungen bestehen. Planen wir einen Termin am Saisonende können uns die eisigen Temperaturen auf 2757m Höhe übel mitspielen.

Long story short – uns liegen schlichtweg zu wenige Informationen vor, um guten Gewissens entscheiden zu können, dieses große Risiko einzugehen. Wirst Du einreisen können? Musst Du geimpft sein? Werden (genügend) Unterkünfte geöffnet haben, um Euch allen ein Bett zu bieten? Wirst Du die drei Länder problemlos befahren können? Werden wir Dich verpflegen dürfen? Und last but not least – werden wir Dir das sichere und schöne Erlebnis bieten können, das wir dir versprochen haben?

Wir hoffen dieses Statement macht es wenigstens etwas einfacher für Dich unsere Entscheidung nachvollziehen zu können. Wir versprechen Dir, dass wir all unsere Kräfte und Ressourcen einsetzen werden, um Dir 2022 das spektakulärste Dreiländergiro Come-Back aller Zeiten zu bieten!

Keinesfalls werden wir 2021 einfach aufgeben und einen Punkt hinter den Dreiländergiro setzen. Wir werden uns am 27.Juni 2021 mit Euch allen verbinden und auch aus der Distanz ein großartiges Programm zusammenstellen, um den Radsport gebührend zu feiern. Bis dahin übertragen wir unser größtes Ziel an Dich – Genieße und fördere den Radsport! Halt die Motivation hoch und verbreite die Begeisterung am Radfahren!

Wir bedanken uns von Herzen für Dein Verständnis!

Dein Dreiländergiro-Team